Eine Tasse Kaffee besteht bis zu 99% aus Wasser, es ist also nicht weiter verwunderlich, dass die Qualität des Kaffees entscheidend von jener des Wassers abhängig ist.
Kaffee besteht zu 98 bis 99% aus Wasser. Qualitativ hochwertiges Wasser für den Siebträger oder Kaffeevollautomaten ist für die Zubereitung also enorm wichtig. In Zusammenhang mit der Wasserqualität ist immer wieder von der sogenannten Wasserhärte die Rede. Diese kann man messen und vor allem auch selbst verbessern. Damit hat man die Möglichkeit auf diesen Qualitätsfaktor aktiv Einfluss zu nehmen.
Was ist der Wasserhärtegrad, und wann ist Wasser hart oder weich?
Die Wasserhärte entspricht der Konzentration von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser. (Bei einem Ion handelt es sich um ein geladenes Atom oder Molekül.) Gemessen wird diese Konzentration in der Maßeinheit °dH (Grad deutscher Härte). Je höher der dH-Wert, desto härter das Wasser.

Wann Wasser als weich bzw. hart bezeichnet wird, ist in Deutschland einheitlich geregelt. Bis zu einem Messwert von 8,4 °dH gilt das Wasser als weich, ab 8,4 °dH bis 14 °dH als mittel und ab 15 °dH entsprechend als hart.
Der Wasserhärtegrad in Deutschland
Die Härtegrade des Wassers unterscheiden sich je nach Region. Selbst die Mittelwerte der Bundesländer differieren von einem weichen Wasser mit 8 °dH in Bremen, bis zum höchsten Härtegrad von 22 in Sachsen-Anhalt. In der Grafik können Sie nachlesen, welcher Härtegrad in Ihrem Bundesland vorherrscht.
Tipp: Die Webseite wasserhaerte.net stellt die bekannten Wasserhärtegrade auch für einzelne Städte zur Verfügung.
Die durchschnittlichen Wasserhärtegrade in Deutschland und seiner Bundesländer:
- Deutschland gesamt: 16°dH
- Brandenburg: 17°dH
- Berlin: 18°dH
- Baden-Württemberg: 15°dH
- Bayern: 17°dH
- Bremen: 8°dH
- Hessen: 16°dH
- Hamburg: 16°dH
- Mecklenburg-Vorpommern: 20°dH
- Niedersachsen: 14°dH
- Nordrhein-Westfalen: 14°dH
- Rheinland-Pfalz: 15°dH
- Schleswig-Holstein: 13°dH
- Saarland: 10°dH
- Sachsen: 11°dH
- Sachsen-Anhalt: 22°dH
- Thüringen: 15°dH
Die Unterschiede in der Wasserhärte entstehen zum Beispiel durch die individuellen Boden- und Gesteinsverhältnisse, durch die das Grundwasser fließt. Aber auch die Behandlung des Trinkwassers durch den Wasserversorger, sprich die Aufbereitung oder das Leitungsnetz usw., kann großen Einfluss darauf ausüben. Generell gilt allerdings, was in Deutschland aus dem Wasserhahn kommt, ist natürlich trinkbar. Auch hartes Wasser ist gesundheitlich völlig unbedenklich, eher im Gegenteil, die im hartem Wasser zahlreicher vorhandenen Stoffe Kalzium und Magnesium fördern Knochenwachstum und Aufbau der Zähne.
Was hat der Härtegrad mit dem Geschmack von Kaffee zu tun?
Damit mag härteres Wasser durchaus gesund sein, aber wie sieht es mit seiner Eignung als Kaffeewasser aus? Die meisten Experten empfehlen einen Härtegrad von bis zu 8 °dH, also weiches Wasser. Ein zu hoher Härtegrad kann die geschmacksbildenden Kaffeesäuren neutralisieren. Damit geht das Aroma verloren und der Geschmack wird von den meisten Kaffeetrinkern als fade bezeichnet. Zu hartes Wasser ist manchmal sogar optisch in Form eines auf der Oberfläche schwimmenden dünnen Films erkennbar. Daraus kann man allerdings nicht den Schluss ziehen, je weicher das Wasser, desto besser der Kaffee. Das Dämpfen der geschmacksbildenden Säuren durch das Wasser ist bei der Kaffeezubereitung ja durchaus ein beabsichtigter Effekt, der bei zu hartem Wasser lediglich übertrieben wird. Gleiches gilt aber auch für zu weiches Wasser, das zu einer zu hohen Säure- und Bitterintensität führt. Als Untergrenze kann man sich an 4 °dH halten.
Was kann ich tun, um die Wasserhärte zu verbessern?

Bei einem idealen Härtegrad von 8 °dH ist das Wasser in Deutschland in der Regel eher zu hart, als zu weich, wenn es um die Zubereitung von Kaffee geht. Zum Einsatz kommen also Filter, um die Kalzium- und Magnesiumanteil herauszufiltern. Neben der Geschmacksverbesserung verlängert man damit auch die Lebenszeit der Geräte, da die Kalkbildung durch das Filtern ebenfalls deutlich zurückgeht. Auch deshalb sind manche Siebträger bereits vom Hersteller aus mit eingebauten Filtern ausgestattet.
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Als Alternative bieten sich Tischfilter an, die in der Regel Kannen aus Kunststoff mit einem eingebauten Filter sind. Das heißt, eigentlich handelt es sich dabei um ein ganzes Filtersystem:
1. Filterschicht: Herausfiltern der groben Partikel
2. Filterschicht: Ein Ionenaustauscher ersetzt die kalkverursachenden Ionen durch Natrium-Ionen, und reduziert den Karbonatanteil.
3. Filterschicht: Störende Geschmacksstoffe wie Chlor werden durch einen Aktivkohlefilter herausgefiltert.
4. Filterschicht: In einer Feinfiltration sollen kleinste Partikel oder Schwermetalle herausgefiltert werden.
Übrigens gesundheitsgefährdende Keime werden auf diese Weise nicht herausgefiltert. Da sich bei jedem Filtervorgang allerdings Reststoffe absetzen, können sich im Filter sogar schädliche Keime entwickeln. Es empfiehlt sich also regelmäßig den Filter zu wechseln.
Wie bestimme ich die Wasserhärte?
Auf Webseiten wie wasserhaerte.net kann jeder nachsehen, welchen Härtegrad das Wasser in seiner Umgebung hat. Zur selbstständigen Bestimmung der Wasserhärte gibt es zwei unterschiedliche Methoden: Die Prüfung des Wassers mittels einer chemischen Reaktion mit einer speziellen Flüssigkeit, oder die Verwendung speziell dafür hergestellter Teststreifen.