Kaffeegeschichte(n),  Trivia

Was die Generation Z über Kaffee denkt – Aufgedeckt!

Zusammenfassung: Die Generation Z prägt die Kaffeewelt durch neue Vorlieben und Trends. Während sie weiterhin viel Kaffee konsumiert, trinkt sie ihn zunehmend zuhause oder unterwegs, statt in Coffeeshops zu verweilen. Nachhaltigkeit und Gesundheitsbewusstsein spielen eine zentrale Rolle: Pflanzliche Milchalternativen, Fair Trade und Direct Trade gewinnen an Bedeutung. Zudem experimentiert die junge Generation mit innovativen Kaffeevariationen wie Matcha- oder Kurkuma-Latte und trendigen Ready-to-Drink-Optionen. Technikaffin und anspruchsvoll holt sich Gen Z das Kaffeeerlebnis, das früher Coffeeshops boten, in die eigenen vier Wände – oft mit French Press, Aeropress oder Siebträger.

Haben Sie auch die derzeitige Diskussion über die Arbeitsmoral der Generation Z mitbekommen? Ausgelöst von einigen Vertreterinnen und Vertretern der jungen Generation, die auf TikTok und anderen sozialen Netzwerken geschockt ihren ersten Kontakt mit einer Vollzeitstelle schilderten? Millennials und Boomer reagierten darauf meist mit Unverständnis und Spott. Der Generationenkonflikt ist eben wahrscheinlich schon so alt, wie die Menschheit selbst. 

Jede Generation wurde von der Zeit geprägt, in der sie aufgewachsen ist. Das geht jenen die zwischen 1990 bis Anfang der 2010er Jahre geboren wurden nicht anders. Während Boomer noch Telegramme kennen, Millennials sich noch an Modems und ISDN-Anschlüsse erinnern, ist die Generation Z in einer bereits digitalisierten Welt aufgewachsen. Und nicht zuletzt haben die Coronajahre und die damit verbundenen Einschränkungen einen spürbaren Teil ihres bisherigen Lebens geprägt.

Wie steht die Generation Z zum Kaffee?

Das hat auch Auswirkungen auf ihr Verhältnis zum Kaffee. Die junge Generation trinkt tendenziell nicht weniger Kaffee, sie trinkt ihn aber anders und auch an anderen Orten. Während Millennials in Kaffeebars, Cafés oder den Filialen diversen Kaffeeketten ihr zweites Zuhause hatten und haben, verbringt die Generation Z dort kaum Zeit, so Noah Mallin vom Meinungsforschungsinstitut IMGN Media gegenüber dem US-Onlinemagazin Newsweek(1). Während Coffeeshops früher mit Gratis-WLAN noch ein echtes Verweilargument hatten, ist die Internetabdeckung heute so gut, dass die jüngere Generation das Angebot nicht mehr nötig hat. Und auch die Coronajahre, als ein Cafébesuch teilweise gar nicht oder nur unter erschwerten Umständen möglich war, dürften einiges dazu beigetragen haben, dass die Generation Z ihren Kaffee lieber unterwegs oder zuhause trinkt.

Mehr Kaffeespezialitäten waren nie

Und die Generation Z kann aus dem Vollen schöpfen, wenn es um das Kaffeeangebot geht. Eine Zeit, in der die Auswahl auf Filterkaffee mit oder ohne Milch und Zucker bestand, dürfte ihnen ähnlich fremd sein, wie eine Zeit ohne Smartphone. Mit einem Computer im Taschenformat aufgewachsen setzt die Generation Z auch beim Kaffee Trends, oder nimmt an ihnen teil. Bumble Coffee, eine Mischung aus Orangensaft und Kaffee, oder Blue Pea Flower, bei dem die Milch mit Blüten der Schmetterlingspflanze blau gefärbt wird, sind Beispiele solcher Kreationen, die in den letzten Jahren dank sozialer Netzwerke die Runde machten. Den Klassiker Irish Coffee dagegen, überlässt die GenZ wohl lieber den Boomern, also ihren Großeltern. Denn die neue Generation gilt nicht nur als technikaffin, sondern auch gesundheitsbewusst und weniger dem Alkohol zugeneigt als ihre Vorgängergenerationen(2).

Das Gesundheitsbewusstsein ist auch einer der Gründe dafür, dass die Jüngeren ihren Kaffee auch gerne mal aufpeppen. Kurkuma- oder Matcha-Latte geben dafür Zeugnis, und selbst CBD-Coffee hat bei der jungen Generation eine Chance. 

Einfach und bequem soll es sein

Sie mag es in der Regel auch gerne unkompliziert, Ready-to-Drink-Kaffees (RDT) aus dem Supermarktregal dürfen es auch schon mal sein. Beim Thema Milch machen die zwischen 20- bis 30Jährigen aber eine Ausnahme. Pflanzliche Milchalternativen haben es bei den älteren Semestern schwer, bei den Jungen lässt sich mit einer veganen Alternative zur Kuhmilch allerdings oft punkten(3). Dabei ist der höhere Anteil an Veganern und Vegetariern nur ein Grund für die Beliebtheit von Hafermilch & Co., auch der Nachhaltigkeitsgedanke ist für die Generation Z ausschlaggebend öfter auf Kuhmilch zu verzichten. Begriffe wie Fair Trade oder Direct Trade werden wohl deshalb nicht mit den Millennials verschwinden, sondern auch künftig eine große Rolle spielen. Mit der wachsenden Sensibilität für Umwelt- und Klimaschutz dürfte nachhaltig gehandelter Spezialitätenkaffee wohl sogar noch einmal an Bedeutung zulegen.

Neben RDT-Getränken und Coffee-to-go trägt die neue Generation aber auch den Trend zum gemütlichen Kaffee zuhause maßgeblich mit. Wer es sich leisten kann, nutzt bereits Siebträger oder Kaffeevollautomat. Wer eher knapp bei Kasse ist, setzt auf eine French Press oder Aeropress zur Kaffeezubereitung. Das Kaffeeerlebnis, für dass Millennials noch in den Coffeeshop gepilgert sind, holt sich die GenZ in die eigenen vier Wände.

Quellen:
1. https://www.newsweek.com/home-coffee-culture-disrupts-coffee-shops-1837563
2. https://www.gast.at/gastronomie/aendert-die-genz-unsere-kaffeewelt-51293
3. Tchibo Kaffeereport 2023

Avatar-Foto

Tobias Hoffmannswald, geboren und aufgewachsen in Stuttgart, entdeckte seine Leidenschaft für Kaffee bereits in jungen Jahren. Verantwortlich dafür machte er den Duft frischen Kaffees, der stets in der Bäckerei seiner Eltern lag. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, zog es Tobias hinaus in die Welt. Seine Faszination für Kaffee führte ihn nach Mittelamerika, wo er sich in Honduras und später El Salvador den Kaffeeanbau ganz genau ansah. Zurück in Deutschland, entschied sich Tobias, seine Begeisterung für Kaffee zu professionalisieren. Er ließ sich zum Barista ausbilden. Mit frisch erworbenem Fachwissen und einer tiefen Wertschätzung für die Kunst des Kaffees suchte Tobias nach Möglichkeiten, seine Vision zu teilen und anderen die Welt des Kaffees näherzubringen. Über den ein oder anderen Umweg fand er diese Möglichkeit schließlich in Würzburg, wo er seit 2023 das Team von KaffeeTechnik Seubert mit seinem Baristaskills unterstützt.

Top